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Ontogenese der Schwanzlurche

Typischerweise beginnt das Leben eines Schwanzluches mit einer im Wasser lebenden Larve. In einigen Fällen wird aber die Metamorphose bereits innerhalb der Eihülle (viele Lungenlose Salamander) oder im Uterus der Mutter (Alpensalamander) abgeschlossen.

Auffälliges Merkmal der Larven sind die äußeren Kiemen, die jedoch bei der Atmung nur eine untergeordnete Rolle spielen, da die Atmung überwiegend durch die Haut erfolgt. Die Kiemen sind auch Ausscheidungsorgane.

Bei den Larven dienen vorwiegend die Flossensäume dem Gasaustausch, während im Adultstadium diese Funktion überwiegend von der Kehle und der Innenhaut der Mundhöhle übernommen wird. Bei Lungenlosen Salamandern ist die Kehlatmung so weit gesteigert, daß zusätzliche Lungen nicht mehr erforderlich sind. Im Laufe der Evolution, vor allem im Zuge einer Anpassung an das Leben in Bergbächen, sind die Lungen verloren gegangen, da Schwimmblasen oder Lungen wegen der Verdriftungsgefahr in schnell fließenden Gewässern nachteilig sind.

Bei den Arten, bei denen Lungen vorkommen, sind sie auch bei den Larven schon vorhanden, dienen aber hier vor allem als Schwimmblasen. Diese Funktion wird aber auch im Erwachsenenstadium vielfach beibehalten. So sind die Lungen eines Molches in Landtracht ungekammert und kurz. Beim Feuersalamander sind ebenso kurz wie jene eines Landmolches, aber gekammert. Im Gegensatz dazu erstecken sich die Lungen bei einem Molch in Wassertracht über die gesamte Länge des Coeloms, da sie dann neben der eher untergeordneten Funktion für die Atmung auch eine Funktion als Schwimmblase erfüllen.

Während der Metamorphose erfolgt nicht nur eine Rückbildung der Kiemen, sondern auch eine Umwandlung der Haut. Mitunter unterbleibt diese Umbildung (z.B. beim Axolotl), d.h. auch im Adultstadium bleiben Kiemen und Larvenhaut erhalten (Neotenie).

Oft wird die Ontogenese der Amphibien so dargestellt, daß im Laufe der Metamorphose die Kiemenatmung durch Lungenatmung ersetzt wird, was aber eine sehr starke (um nicht zu sagen unzulässige) Vereinfachung der tatsächlichen Verhältnisse ist. Darüberhinaus ist die Rückbildung eine zwar auffällige Veränderung, keineswegs jedoch die einzige! Weiterhin findet bei wasserlebenden Salamandriden (die man auch "Molche" nennt) vor und nach jeder Paarungszeit ebenfalls eine tiefgreifende Umbildung von Anatomie und Histologie statt, welche die schon erwähnte Lunge, aber auch z.B. die Haut betrifft. Durch diese wandelt sich in jedem Frühling der "Landmolch", der im Wasser ertrinken kann, in den "Wassermolch" um, der außerhalb des Wassers wesentlich schneller austrocknen würde als der "Landmolch", und der das Wasser in diesem Zustand nie freiwillig verläßt.

 
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